Archiv - Berichte 2009
25. September 2009
Selbstevaluation mit „Kursbuchverfahren“
Zu Beginn der Qualitätsentwicklung an der Halepaghen-Schule (HPS) rieten uns zwei Evaluationsberaterinnen, man solle nur das evaluieren, was auch wirklich interessiere und was danach mit
vertretbarem Aufwand und mit Aussicht auf Erfolg bearbeitet werden könne.
„WOW! – nur das evaluieren, was mich interessiert.“ Trotz eines erfolgreichen Pädagogik-Hauptseminars im Studium zu diesem Thema hatte ich Evaluation unter diesem Gesichtspunkt noch gar nicht
betrachtet: Entwicklung statt Kontrolle. Aber genau dieser Gedanke liegt dem Verfahren, das die HPS für die jährlich Bewertung ihrer Arbeit gewählt hat, zugrunde.
Nachdem mit dem Schulvorstand Einigkeit über die Grundsätze der Evaluation [1] (Nützlichkeit – Durchführbarkeit – Fairness – Genauigkeit; siehe [2]) hergestellt war, sollte die Gesamtkonferenz
über das zu wählende Verfahren entscheiden.
Nach der Arbeit mit anderen Schulen aus dem Kreis Stade im Qualitätsnetzwerk und nach (erfolgreicher) erster Schulinspektion bestand Konsens an der HPS, dass nicht noch einmal der gesamte
Orientierungsrahmen Schulqualität behandelt werden solle, sondern dass eine Teil-Evaluation anzustreben sei. Eine Nachfrage bei SEIS ergab, dass mit diesem Verfahren eine Beschränkung auf
einzelne Bereiche nicht möglich ist. Ein Grund hierfür mag sein, dass SEIS auf Vergleichbarkeit zielt, aber die HPS in ihren Grundsätzen u. a. festgelegt hat: „Das Ziel der Evaluation ist die
Weiterentwicklung der Schule und nicht deren Außenwirkung.“ [3]
Auch mit dem Lüneburger Fragebogen erschien eine Teil-Evaluation in unserem Sinne nicht möglich, denn der Umfang der Fragen ist zwar reduziert, aber das grundsätzliche Problem von Fragebögen
bleibt. Der Nachteil ist, dass die Interpretation der gesammelten Daten selbst noch zu leisten ist und dass eine konzeptionell eingebundene Form der Umsetzung der Ergebnisse fehlt.
Dazu Prof. v. Saldern [6]: „Die SEIS-Erhebungen (oder auch von anderen Fragebögen) sind Erhebungen von subjektiven Befindlichkeiten. Es werden keine Ursachen oder objektive Parameter
erfragt.“
Dass auch der Lüneburger Fragebogen einen ähnlichen Weg wie SEIS einschlägt, zeigt die folgende Frage auf einer FAQ-Seite [4]:
Frage: „Wir können noch nicht einschätzen, wie wichtig der Qualitätsvergleich für unsere Auswahlentscheidung ist. Anders als SEIS bietet der „Lüneburger Fragebogen“ ja keine Möglichkeit, die
Daten mit denen anderer Schulen zu vergleichen.“
Antwort: „...Wenn Sie darauf Wert legen, sollten Sie eher Seis einsetzen als den „Lüneburger Fragebogen“. Wir haben unser Instrument ausdrücklich für den „niederschwelligen“ Einstieg in
Evaluation geschaffen, d.h. für Schulen, für die der Qualitätsvergleich noch nicht im Fokus steht, sondern das Interesse, zunächst überhaupt einen Zugang zu Evaluation zu bekommen. Weiter
entwickelten Schulen empfehlen wir ausdrücklich Seis...“
1. Mai 2009
Kein Turbo-Abitur an Gesamtschulen!
Liebe KollegInnen, liebe Eltern, liebe SchülerInnen!
Die Elternbefragung im März war ein großer Erfolg:
Es entstand auf diese Weise ein klares Votum zur Errichtung einer IGS in Stade!
Die Landesregierung plant nun, den integrativen Charakter dieser Schulform einzuschränken, indem sie an den IGS’en das sog. „Turbo-Abitur” einführen möchte – was heißt, die Schulzeit auf 12 Jahre
zu verkürzen.
Hierdurch wäre es notwendig, die potentiellen „AbiturschülerInnen” frühzeitig gesondert zu unterrichten, indem man sie nach einem anderen Stundenplan arbeiten lässt als ihre MitschülerInnen.
Damit kehrt jedoch das gegliederte Schulwesen in die IGS zurück: Dies gilt es zu verhindern!